Für ein gemeinsames Familiensonntagsfrühstück darf dieses Rezept keinesfalls fehlen. Beim Briochestriezel verschmelzen alle Zutaten zu einer himmlischen Kombination.
von Elias Hoffmann
Nicht nur weil Allerheiligen vor der Tür steht und ein Striezel da auch große burgenländische Tradition ist. Nein, auch wenn alle Kernfamilienmitglieder beim Start ins Wochenende schon kränkeln und es dauerregnet, dann braucht es einen Stimmungsaufheller in Striezelform. So haben wir aus der Not eine wohlschmeckende Tugend gemacht.
Der Striezel ist im Grunde sehr einfach zubereitet. Wenn man jetzt sagen würde, er beruht auf einem alten Familienrezept, dann stimmt das nur teilweise. Denn die alten Familienrezepte wurden bei uns wie immer ohne Mengenangaben tradiert. Beziehungsweise stimmt das auch nicht ganz, die Mengenangaben wurden wie folgt bezeichnet: a Priserl, a bisserl, iwapas, so vü, dass gfuigt. Ergo: daraus lässt sich schwer ein nachzukochendes Bolgrezept zimmern.
Unsere Striezeloffenbarung kommt mit relativ wenigen Zutaten aus. Da es hier teigig wird, sind die Zutaten mit realistischen Mengenangaben versehen, wodurch man in etwa immer das gleiche Ergebnis erhalten sollte letzten Endes…
Zutatenliste:
- 480 g glattes Mehl
- 150 g Butter
- 40 g Frischgerm
- 2 Dotter
- 1 ganzes Ei
- 30 g Zucker
- 0,2 L Milch
- eine Prise Salz
Das um und auf bei Germteiggebäck ist das Dampfl. Dazu bröckelt man die Frischgerm in lauwarme Milch und verrührt es glatt. Man gibt etwas Zucker dazu und ca. 2-3 Esslöffel Mehl. Mit dem Dampfl wird der Gährungsprozess initiiert, der dann quasi den ganzen Teig aufgehen lässt
Das Dampfl kurz bevor es rasten darf.
Die restliche Milch wird mit den Dottern und dem Ei verquirlt. Mehl und Zucker werden gemischt und mit einer guten Prise Salz (auf die Menge an Striezelteig kann man ohne weiteres einen Kaffeelöffel Salz nehmen) versehen. Die Butter wird zerlassen. Dabei ist darauf zu achten, dass sie nicht zu heißt wird, da ansonsten die Gefahr besteht, dass das Ei stockt…
Die Butter wird langsam geschmolzen.
Das Dampfl ist fertig, wenn es Blasen bildet. Nun vermengt man alle Zutaten miteinander und rührt so lange bis ein glatter Teig entsteht, der sich mit leicht bemehlten Händen auch recht gut kneten lässt. Gut durchgeknetet lässt man diese große Teigkugel dann zugedeckt an einem warmen Ort rasten. In unserem Fall waren es gut und gerne 30 min.
Man glaubt ja nicht, dass aus dem Gatsch irgendwann ein so schöner Teig wird.
Jetzt zwickt man sich von der großen Teigkugel kleine Stücke heraus, die man dann zu gleichmäßig großen (ca. 2-3 cm) Würstel rollt (je nachdem wie groß die Striezel werden sollen). Während meine Oma noch mit sechs Strängen den Striezel geflochten hat, tun wir uns heutzutage schon mit drei Strängen schwer. Man macht die Würstel am oberen Ende fest und flechtet immer von außen nach innen. Da hier Geschmack und nicht Schönheit zählt, kann man eigentlich nichts falsch machen.
Ein selbstgeflochterner Striezel ist eine echte Naturschönheit.
Sobald alle Striezel geflochten sind, kommen sie nochmals zugedeckt an ihren warmen Rastplatz, wo sie wieder ca. 20-30 Minuten rasten dürfen. Danach bestreicht man mit Ei. In unserem Fall haben wir die Striezel mit dem übriggebliebenen Eiklar bestrichen.
Jetzt dürfen die Striezel zur finalen Rast.
Nun werden sie im Backrohr bei 190 ° für ca. 15-20 Minuten gebacken. Jedenfalls so lange bis die Striezel oben gebräunt sind.
Goldbraune Striezel erfüllen ein regenreiches Wochende.
Das Ergebnis ist super und schmeckt hervorragend. Wenn man das Rezept mit weniger Zucker zubereitet, passt der Striezel auch perfekt zu Salzigem.
Der frische Striezel muss natürlich mit Butter und Marmelade gekostet werden.
Habt ihr die Rezepte ejpa auch schon nachgekocht oder vielleicht regionaltypische Abwandlungen davon parat? Teilt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren mit!
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