Der Sautanz wird zum Foodblog: (Süd-)Burgenländische Bohnensuppe

Watscheneinfach, sehr gschmackig und noch dazu gesund: Das ist die Bohnensuppe, die wir heute präsentieren.

Inspiriert vom letzten Ritschert geht in unserem Blog die Besinnung auf alte Rezepte weiter. Die Bohnensuppe, die wir heute vorstellen, findet sich in der Form in keinem uns bewussten Rezeptbuch, sondern wurde ausschließlich – wie so vieles – mündlich überliefert.

Bohnensuppe – eine Rückbesinnung auf die einfachen Dinge

Wo gibt es das heute noch, dass man ein „Abfallprodukt“, nämlich in dem Fall das Wasser, das nach dem Kochen der Bohnen übrig bleibt, weiterverwendet und zur Suppe macht? Voraussetzung dafür sind Bohnen, die in der heutigen Zeit immer seltener am Speiseplan stehen und wenn, dann nur in der Konservenform verwendet werden. Es muss ja schnell gehen….

Schnell geht unsere Bohnensuppe ja an sich auch, wäre da nicht das Einweichen der Bohnen, das geschieht am Vorabend. Doch zunächst mal zu unserer…

Zutatenliste:

  • 300 g Bohnen (in unserem Fall habe ich je 100 g Wachtelbohnen, weiße Bohnen und Käferbohnen verwendet und weiter zu Sterz verarbeitet)
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Zweig Estragon
  • 2 Zweige Bohnenkraut
  • Wasser
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Esslöffel Mehl
  • 2 Esslöffel Sauerrahm
  • Salz

Für die Nockerl benötigt man:

  • 1 Ei
  • 150 g Mehl
  • Salz
  • 1/8 l Wasser

Da die Bohnen, oder ein Großteil davon, bei diesem Rezept ja nur Geschmackslieferant sind und für weitere Gerichte wie Ritschert, Bohnensterz oder Bohnenstrudel, Bohnenaufstrich etc. weiterverwendet werden, ist die oben angeführte Mengenangabe relativ zu sehen. Aus 300 g trockenen Bohnen werden gefühlt ca. 600 g gekochte Bohnen.

Am Vorabend gibt man die Bohnen zusammen mit Lorbeer, Estragon und Bohnenkraut in einen Kochtopf, gießt mit Wasser (den Topf kann man schon ziemlich voll machen) auf und lässt das Ganze über Nacht stehen. Achtung! Nicht salzen, da sonst die Bohnen hart werden und sich ihre Kochzeit verlängert.

Die Bohnen kommen in einen Topf und werden mit reichlich Wasser über Nacht eingeweicht.

Lorbeer, Bohnenkraut und Estragon dürfen für die perfekte Suppe nicht fehlen.

Am nächsten Tag köchelt man die Bohnen, bis sie weich sind. Derweil kann man schon den Nockerlteig vorbereiten: 1 Ei wird dabei mit 150 g Mehl, einer Prise Salz und einem Achterl Wasser zu einem zähen Teig verrührt.

So sollte der Nockerlteig in etwa aussehen, die Konsistenz ist eher zäh.

Wenn die Bohnen fertig sind, fischt man sie aus dem Topf. Das Kochwasser ja nicht wegschütten, es wird ja zur Suppe weiterverwendet. Ein paar Bohnen sollen dabei drin bleiben. Nun kann man salzen und die Knoblauchzehe in die Suppe pressen. Sie sollte sieden oder leicht köcheln, wenn die Nockerl (am besten mit zwei Esslöffeln) in die Suppe eingelegt werden. Sobald sie oben schwimmen, sind sie durchgegart.

Die Bohnen fischt man raus, aus dem Kochwasser bereitet man die Suppe zu.

Nun zum wohl schwierigsten Teil des Rezepts: Die Suppe wird mit einem Sauerrahm-Mehlgemisch gebunden. Dazu wird der Sauerrahm mit dem Mehl und etwas kaltem Wasser in einer kleinen Schüssel glatt gerührt. 1-2 Schöpfer von der heißen Suppe dazugeben und gut mit dem Schneebesen durchrühren, damit keine Klumpen (burgenländisch: Brekal oder Brejkal) entstehen. Diese Mischung wird nun in die Suppe geleert und nochmal umgerührt. Fertig!

An dieser Suppe kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht satt sehen…

Angerichtet wird die Bohnensuppe mit einer Scheibe Schwarzbrot und einem Tupfen Sauerrahm. Gebratene Speckwürferl verfeienern das Gericht zusätzlich müssen aber nicht sein.

Habt ihr das Rezept ejpa auch schon nachgekocht oder vielleicht regionaltypische Abwandlungen davon parat? Teilt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren mit!

 

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Paprikahendl

Klachlsuppe

 

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