Wir foodbloggen weiter und kredenzen diesmal nun endlich die Klachlsuppe mit Heidensterz

Schweinisch, bekömmlich und mit einem ganz eigenen Geschmack versehen: das ist die Klachlsuppe, die wir nun endlich zubereiten konnten.

Klachlsuppe Heidensterz

Die Klachlsuppe ist ein Gericht, das in der Sautanzzeit nicht wegzudenken ist, aber wohl bald in Vergessenheit geraten sein wird. In einem früheren Artikel haben wir noch gemeint, dass nose to tail und Slowfood früher im Burgenland Alltag waren. Die Klachlsuppe verkörpert diese Strömung wohl perfekt. Hier werden die Füße des Schweins zu einer sehr schmackhaften Suppe gekocht, zu der Heidensterz gereicht wird.

Im Herbst des letzten Jahres sind wir noch kläglich daran gescheitert eine Klachlsuppe zuzubereiten, denn die Klachln, also die Schweinsfüße sind heutzutage nur mehr mit tage- bzw. wochenlanger Vorbestellung erwerbbar. Das ist schade, denn bei jeder Schlachtung eines Schweines fallen in der Regel auch vier Füße an. Die werden heutzutage allerdings nach China exportiert oder zu Katzen- und Hundefutter verarbeitet. Nose to tail war gestern. Heute essen die Leute nur mehr Karree oder Lungenbraten, wie uns ein Fleischhauer unseres Vertrauens unlängst verriet.

Nun stelle ich eben ein Gericht meiner Kindheit vor, das meine Oma noch regelmäßig zubereitet hat: Die Klachlsuppe. In der von mir gewählten Variante ist es relativ einfach zuzubereiten und bereitet viel Freude! Wie immer gibt es wahrscheinlich unzählige Abänderungen dieses Sautanzklassikers

Zutatenliste:

  • 4 Schweinsfüße, sog. Klachln
  • 1 vordere Stelze
  • ein kleines Stück Geselchtes
  • 4-5 Karotten
  • Wacholder
  • Majoran
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Happl Knoblauch
  • Wasser
  • Mehl
  • Sauerrahm
  • Salz und Pfeffer

 

Für den Sterz braucht man:

  • Grammeln
  • Schmalz
  • 0,5 kg Heidenmehl (Buchweizenmehl)
  • Salz

Eines vorweg: Die Klachlsuppe ist noch einfacher als das Paprikahendl, das wir das letzte Mal zubereitet haben. Man gibt dazu die gewaschenen Schweinsfüße mit der Stelze und dem Geselchten in einen großen Topf, gießt mit Wasser auf und bringt das ganze zum Kochen. Den gesamten Knoblauch hackt man und gibt ihn dazu, ebenso die Lorbeerblätter, die Wacholderkörner und den Majoran.

Die Zutaten kommen alle in den Topf und werden zum Kochen gebracht.

Den aufsteigenden Schaum schöpft man ab und kocht die Haxerln ein bis zwei Stunden lang bis das Fleisch weich ist. Danach seiht man die Suppe ab und löst das Fleisch von den Knochen und zerteilt es in kleine Stücke.

Das Fleisch wird, sobald es weich ist, herausgenommen und zerteilt.

In einer kleinen Schüssel werden zwei Esslöffel Mehl und ein Esslöffel Sauerrahm mit etwas kaltem Wasser verquirlt und der Suppe beigegeben. Ebenso gibt man das zerstückelte Fleisch dazu und würzt mit Salz und Pfeffer.

Nun zum Sterz. Der ist eigentlich eine Wissenschaft für sich und bedürfte eines eigenen Beitrags. In einem hohen Topf bringt man gesalzenes Wasser zum Kochen. Danach leert man das gesamte Heidenmehl mit Schwung hinein, sodass ein großer Klumpen entsteht. Das Wasser sollte dann unter diesem Klumpen wieder kochen. In den Mehlklumpen stößt man mit dem Stiel eines Kochlöffels ein kleines Loch, damit das Kochwasser auch über den Klumpen gelangt. Nach ein paar Minuten kann man den Klumpen wenden und weiterhin köcheln lassen. Nach circa zehn Minuten wird mithilfe des Topfdeckels das überschüssige Wasser in einen anderen Topf abgeschüttet. Etwa zwei Zentimeter Wasser sollen übrigbleiben. Mit einer Sterzgabel zerpflückt man die Mehlkugel, damit der Heidensterz bröckelig wird. Heißes Schmalz wird nun über den Sterz geleert und mit der Sterzgabel weiter zerpflückt. Die Grammeln kann man jetzt auch schon dazugeben. Man lässt den Sterz noch gemütlich ausdampfen und schon ist der Sterz fertig.

Klachlsuppe Heidensterz

Hier die fertige Suppe mit dem Sterz.

 

Hat euch dieser Ausflug in die kulinarische Welt gefallen? Habt ihr das Rezept ejpa auch schon nachgekocht? Teilt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren mit!

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