Wir kochen wieder mal. Diesmal ebenso ein Gericht aus Kindheitstagen. Den Hirseauflauf, der wunderschön goldgelb ist und geschmacklich nicht mit anderen Aufläufen zu vergleichen ist.
Von Elias Hoffmann
Zwei Dinge bestimmen unser foodbloggerisches Schaffen: Die Erinnerungen an eine unbeschwerte burgenländische Kindheit gepaart mit dem Versuch ebendiese auf kulinarische Art und Weise einzufangen. Diesmal kochen wir einen Hirseauflauf. Der ist wiedermal watscheneinfach. Zum Unterschied zu den anderen bisher gekochten Gerichten erhebt der Hirseauflauf aber diesmal mangels Vergleichsrezepten nicht den Anspruch typisch burgenländisch zu sein.
Das Gericht gab es in meiner Kindheit meistens freitags. Denn damals wurde freitags in der Regel eine Süßspeise als Hauptspeise aufgetischt. Das wohl in Anlehnung an den Karfreitag, der ja als strengster Fasttag in der katholischen Kirche gilt. Erklärt hat mir das damals niemand, es wurde halt immer schon so gemacht. Ob der Hirseauflauf auch immer schon so – und vor allem im Burgenland – zubereitet wurde, weiß ich leider nicht, denn ich kenne kein vergleichbares, burgenländisches Rezept. Deshalb bitte ich an dieser Stelle um regen Erfahrungsaustausch in unseren Kommentaren! Vielleicht wurde der Hirseauflauf ja auch beim Sirichbesenbinden gereicht?
Wie dem auch sei, nun zum goldgelben Protagonisten unseres Beitrags: Der Hirseauflauf ist, wie eingangs schon erwähnt, sehr einfach und kommt – wie so viele unserer Gerichte – mit wenigen Zutaten aus:
Hirse, Milch und Eier. Viel mehr braucht es zum großen Hirseglück eigentlich nicht.
Zutatenliste:
- 300 g Hirse
- 1 L Milch
- 40 g Zucker (Die Menge habe ich vom Originalrezept halbiert)
- 100 g Butter
- 3 Eier (am Foto sind 4 Eier zu sehen, ich habe mich dann aber für 3 entschieden)
- 1 Prise Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Zuallererst bringt man die Milch, versehen mit einer Prise Salz, zum Kochen und gibt die Hirse dazu. Die wird unter ständigem Rühren – ähnlich wie ein Grießkoch oder ein Milchreis – weichgekocht. In der Regel sollte irgendwann die Milch von der Hirse aufgesogen sein.
Währenddessen werden die Eier getrennt: Zum Dotter kommt die kleinwürfelig geschnittene Butter und ein Teil des Zuckers. Dieses Mischmasch wird schaumig gerührt (bei mir wird’s eher cremig). Die Eiklare werden mit einer Prise Salz und dem restlichen Zucker zu Eischnee geschlagen.
Dotter, Zucker und Butter werden aufgeschlagen und dann unter das Hirsekoch gehoben.
Anschließend wird alles miteinander vermischt in folgender Reihenfolge: Dottercreme wird in das lauwarme Hirsekoch untergerührt, der Schnee anschließend vorsichtig untergehoben. Wird der Schnee zu viel gerührt, verliert er seine auflaufende Wirkung und der Auflauf ist kein Auflauf mehr, denn er bleibt sitzen. Klingt komisch, ist aber so. Das ganze kommt dann in eine mit Butter ausgeschmierte Auflaufform und wird rund 30 min bei 180 ° im Rohr gebacken bis der Auflauf eine unvergleichlich goldgelbe Farbe annimmt.
Ein letztes Foto vor dem Backen…
…. Heraus kommt eine kleine Offenbarung in goldgelb.
Angerichtet wird mit Zucker bestreut und einem Kompott.
Habt ihr das Rezept ejpa auch schon nachgekocht oder vielleicht regionaltypische Abwandlungen davon parat? Teilt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren mit!
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🗨 Kommentare ( 2 )
Gratuliere du den burgenländischen Koch-Einblicken. Da fehlen nur noch Truschla, Grammelpogatscherln und Bauernsalzstangerln. Das ist alles etwas aufwendiger, jedoch kulinarisch sehr passend. Truschla kann man mit Kraut oder Äpfeln füllen. Nur die Mitzi aus Stegersbach konnte das noch. Damals bei einer Slow Food Burgenland Veranstaltung vor 20 Jahren, konnte ich es an einige Menschen weiter reichen. Das war sehr schön und ehrt sie noch immer. Nun ist schon unter der Erde und das Rezept mit dem Germteig und der süß-sauren Füllung lebt weiter. Alles Liebe aus meiner Wahlheimat Südkärnten ins Burgenländische!
Hallo Sandra,
vielen Dank für deinene Besuch! Wir nehmen deine Vorschläge für zukünftige Beiträge gerne auf. Alles Gute in die Wahlheimat in das südlichste Bundesland!