Der Sautanz wird zum Foodblog: Burgenländische Krautsuppe

Wir starten ins neue Blogjahr mit einem echten burgenländischen Winterklassiker: Der Krautsuppe. Sie ist nahrhaft, gesund und wieder mal watscheneinfach zum Nachkochen.

von Elias Hoffmann

Heutzutage braucht man immer eine Bezeichnung wie Dry January, https://de.wikipedia.org/wiki/Dry_January wo man nach den Festtagen im Jänner auf Alkohol verzichtet, um dem Kind einen Namen zu geben und in dem Fall den Verzicht für einen kurzen Zeitraum in den Fokus zu setzen. Ernährungstechnisch war früher der Verzicht im Burgenland in den Wintermonaten unvermeidlich, denn man konnte schließlich kaum frisches Obst und Gemüse über den Winter lange lagern. Wahrscheinlich ist auch aus dieser „Not“ unser heutiges Gericht entstanden: Die Krautsuppe.

Denn der Hauptbestandteil dieser sehr schmackhaften Suppe ist das Weißkraut, ein sehr gut lagerfähiges Wintergemüse (dem unser Blogerkollege Franz hoffentlich bald einen eigenen Beitrag widmen wird). Das tolle am Kraut ist, dass es sehr viel Vitamin C enthält und somit für die kalte Jahreszeit der Grippewelle perfekt entgegenwirken kann.

Für die Krautsuppe wird das Kraut in Streifen geschnitten und gekocht.

Man kann dieses Gericht – wie alle anderen bis jetzt von uns gekochten Rezepte – freilich nach Belieben abwandeln. Die Krautsuppe eignet sich hervorragend zur vegetarischen oder veganen Zubereitung. In unserem Fall haben wir die tierischen Restln aus unserem Kühlschrank wie Schmalz zum Anbraten, zwei Debreziner, ein schönes Stück Kochschinken und ein kleines Stückerl Selchspeck der Suppe beigefügt. Sie harmonieren perfekt mit dem Kraut, man kann aber freilich auch drauf verzichten, da die vegetarische Variante genauso gut schmeckt.

Zutatenliste (für einen Topf Krautsuppe):

  • 1 Weißkraut
  • 300 g gekochte Erdäpfel (Grumpan)
  • 400 g geräucherter Kochschinken
  • 1,5 l Suppe
  • 1 Schuss Essig
  • Schmalz
  • 1 Stk Selchspeck
  • 2 Debreziner
  • 3 mittelgroße Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Sauerrahm
  • 2 EL Mehl
  • Etwas Majoran und Kümmel
  • 1-2 EL Paprikapulver
  • 1 EL Paradeismark
  • 1 Lorbeerblatt
  • Salz und Pfeffer

Anfangen tut man die Krautsuppe, indem man das Stückerl Selchspeck, die in Radeln geschnittene Debreziner und das würfelig geschnittene Selchfleisch im Schmalz anbrät. Wenn alles schön Farbe genommen hat, fügt man die kleingeschnittenen Zwiebeln und den Knoblauch dazu und lässt das noch ein bisschen schmurgeln, bis das in Streifen geschnittene Kraut dazukommt und glasig gedünstet wird.

So sollte in etwa das Ganze ausschauen bis man den Würzvorgang beginnen kann.

Nun kann man schon Kümmel, Majoran Paradeismark und das Paprikapulver zufügen und noch ein bisschen bei mittlerer Hitze mitbraten lassen. Das Lorbeerblatt, ein Schuss Essig und die geschälten und in ca 1 cm großen Stücke geschnittenen Erdäpfel werden beigegeben und mit Suppe aufgegossen.

Schon fast am Ziel: Paprikapulver und Tomatenmark geben die typische Farbe.

Nun lässt man die Suppe so lang köcheln, bis sie eine schöne oberflächig-dunkelrote Farbe erhält. Dann vermischt man das Mehl und den Sauerrahm mit 1-2 EL kaltem Wasser und einem Schöpfer der heißen Krautsuppe in einer kleinen Schüssel bis keine Bröckerl mehr zu sehen sind und gibt es der Suppe bei. Nun wird noch kurz aufgekocht und dann kann man schon anrichten.

An einem kalten Wintertag gibt es nichts Besseres…

Angerichtet wird – wie so oft – mit einem Tupfen Sauerrahm und in unserem Fall einem kleinen Brioche-Striezel.

Habt ihr das Rezept ejpa auch schon nachgekocht oder vielleicht regionaltypische Abwandlungen davon parat? Teilt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren mit!

 

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