Burgenlands Unternehmen – Coca-Cola HBC und Römerquelle in Edelstal

Vom unscheinbaren Edelstal aus wird Österreich mit den wohl bekanntesten nicht-alkoholischen Getränkemarken dieser Welt versorgt. Im fünften Teil unserer Serie über Burgenlands Unternehmen schauen wir uns die Coca-Cola HBC und ihre Bedeutung für die Region genauer an.

Coca-Cola HBC Edelstal

Im nördlichsten Teil des Burgenlandes befindet sich seit einigen Jahren ein Arbeitgeber, der ohne Zweifel mit einer der berühmtesten und gleichzeitig wertvollsten Marken der Welt aufzuwarten vermag. Zumindest auf den ersten Blick scheint Coca-Cola dem knapp 800 Einwohner zählenden Edelstal nahe der slowakischen Grenze etwas an internationalem Flair zu versprühen. Doch halten wir uns streng an der Chronologie anstatt mitten im Thema zu beginnen und für Verwirrung zu sorgen.

Während der Autor dieser Zeilen fest davon ausging, dass Kittsee die nördlichste Spitze des Burgenlandes bildete (und einem fundamentalen Irrtum dabei aufsaß), weist das beschauliche Edelstal eine wechselhafte Geschichte über die Jahrhunderte seitdem mittelalterlichen Entstehen auf. Für die wirtschaftliche Entwicklung von Edelstal nach Ende des Zweiten Weltkrieges war die kommerzielle Nutzung der bis dato ungenutzten Römerquelle von herausragender Bedeutung. Neben der Errichtung eines Heilbades im Jahr 1932 wurde ab 1948 die Quelle durch die neugegründete Firma „Römerquelle“ vermarktet. Die jährliche Abfüllmenge betrug 150 Millionen Liter Mineralwasser. Schließlich wurde sie 1962 als Heilquelle staatlicherseits anerkannt.

 

Übernahme durch Coca-Cola HBC

Einige Jahrzehnte später, um genau zu sein 2003, wurde die Römerquelle GmbH von der Firma Coca-Cola HBC übernommen. Man weitete das Römerquelle-Sortiment verstärkt im Bereich der „Wellnessgetränke“ aus. Die geschaffenen Arbeitsplätze blieben erhalten bzw. wurden in weiterer Folge durch die Coca-Cola HBC enorm ausgebaut.

An dieser Stelle ein kurzer Exkurs zur Frage, was denn das HBC am Ende des eigentlichen Firmennamens zu suchen hat. In der Tat handelt es sich bei Coca-Cola HBC nicht um den bekannten Weltkonzern aus den USA, sondern um den konzessionierten Abfüller von The Coca-Cola Company. Lediglich 23% der börsennotierten Aktiengesellschaft sind im Besitz von Coca-Cola selbst. Im Jahr 2021 lieferte HBC (steht für Hellenic Bottling Company) einen Gesamtumsatz von 7,2 Milliarden Euro und ein Nettoergebnis von 0,5 Mrd. Euro.

 

Umzug von Wien nach Edelstal

Zurück zur Rolle von Coca-Cola als wichtiger regionaler Arbeitgeber. Aufgrund der Platzmängel auf der angestammten Produktionsstätte in der Wiener Triesterstrasse entschloss sich das Management die von Römerquelle übernommene Betriebsfläche zum neuen Produktions- und Logistikstandort im Norden des Burgenlandes auszubauen. Ein paar Zahlen und Fakten, um die Dimension des Immobilienprojekts, welches zwischen 2012 und 2013 umgesetzt wurde, zu verdeutlichen: auf 355.000 m² wurde ein Werk für neue Abfülllinien und die Lagerlogistik errichtet. Das neue Zentrallager bietet 35.000 Paletten Platz für die Distribution.

Nunmehr sind alle Aktivitäten in Verbindung mit Abfüllung und Logistik von Coca-Cola HBC Österreich in Edelstal gebündelt. Summa summarum wurden 125 Millionen Euro in das Produktionszentrum investiert. Mit bis zu 325 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelte sich das Unternehmen zu einem der größten Betriebe im nördlichen Burgenland. Zuletzt investierte das Unternehmen in eine neue High-Tech Abfüllanlage, welche im Stande ist rund 90.000 Dosen pro Stunde der bekannten Marken Coca-Cola, Fanta und Sprite, dank des Einsatzes neuer Technologie, abzufertigen.

 

Wie erlebt ihr das Unternehmertum im Burgenland? Teilt uns gerne eure persönliche Wahrnehmung und Erfahrungen mit einem Kommentar mit!

 

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